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In Czernowitz erwartete Oma die Familie mit den verschiedensten Nusspusserln und Torten. Auch Gedichte hatte sie für jedes Familienmitglied vorbereitet. Das Haus war mit Blumengirlanden dekoriert, und am Hauseingang hing ein Plakat mit einem herzlichen Willkommensspruch.
Auch das Personal freute sich auf die Wiederkehr ihrer Herrschaften, denn alle lebten gut bei der Familie und spürten nichts von einem Klassenunterschied. Das ganze Haus war in der Zwischenzeit unter Omas Anleitung gründlich gesäubert worden. Die schwerste Arbeit hier war, den Parkettfußboden der vielen Zimmer zu bohnern. Man kannte noch keine Bohnermaschinen, und so musste Zenobia lange Stunden auf Bürsten herumrutschen, die an ihren Füßen angeschnallt waren. Durch diesen Sport behielt die schöne Zenobia ihre „schlanke Linie“, und Speckhüften konnten sich bei ihr nicht ansetzen. Nach einigen Rutschkilometern spiegelte sie sich perfekt im glänzenden Parkett. Die großen Perserteppiche waren von vier Männern zum Ausklopfen hinausgetragen und mit Teppichklopfern, „Trapatschka“ genannt, traktiert worden. Hausmeister Coliu und seine Frau Clara hatten die Blumenbeete im Rosengarten mit viel Liebe arrangiert.
Mit großem Hallo und pompösen Willkommensreden wurden die fünf Heimkehrer empfangen. Natürlich wussten Mariuca, Olga, Zenobia und das Hausmeisterpaar, dass jedem von ihnen ein Geschenk mitgebracht wurde – so spezielle Geschenke, wie sie in Czernowitz nicht zu bekommen waren. Darauf waren dann alle sehr stolz.
Andere wertvolle Familienmitglieder, die zuhause geblieben waren, empfingen die Familie ebenso herzlich. Sie hatte man von den Reisestrapazen verschont.
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